SPIEGEL- Interview mondfahrer-Mollath-Merk (geklont)
DER SPIEGEL :
mondfahrer, Grüß Gott, diesmal in Regensburg , heute ist ...
mondfahrer :
der 13. August und keiner hat´s gewusst, in Anführungszeichen.
Morgen ist der 14.
DER SPIEGEL:
in Anführungszeichen, bedeutet das Zensur ? angeblich soll das Interview mit Ihnen nur im virtuellen Raum veröffentlicht werden, wissen´s da was ?
mondfahrer :
das müssen Sie den Forenbetreiber fragen oder was weiss ich, soweit mir bekannt soll das Interview nur im virtuellen Raum erscheinen, man weiss ja nie, wer sonst später in den Nesseln sitzt.
DER SPIEGEL:
In den Nesseln sitzt ?
mondfahrer :
Nesseln, Fesseln und Klapse sind unter gewissen Umständen Synonyme, wissen die Herrschaften vom SPIEGEL das etwa nicht ?
DER SPIEGEL:
wir wissen noch nicht so recht, worauf Sie hinaus wollen und sind ganz Ohr. Welche Umstände sind das denn ?
mondfahrer :
Anscheindend informieren Sie sich nicht immer so ganz genau. Sie haben doch in Hamburg fast vor der Nase sitzen einen Anwalt, der Ihnen das erklären könnte. Lesen Sie einfach mal auf seiner Seite...
DER SPIEGEL:
http://www.strate.net ?
mondfahrer :
was sonst ? Als Einstieg empfehle ich Ihnen das Gutachten von Dr. Leipziger, dann die Protokolle des Wiederaufnahmeverfahrens, insbesondere die Vernehmung von Dr. Wörthmüller. Das müsste Ihnen eigentlich schon reichen um Ihre obige Frage an mich nicht zu wiederholen .
DER SPIEGEL:
wir haben aber das Gutachten von Dr. Leipziger gelesen. Was passt Ihnen denn daran nicht ?
mondfahrer :
gar nichts passt mir nicht. Es ist für die Verfolgung meiner Interessen geradezu ideal, dieses Gutachten. Herr Mollath hat hervorragende Explorationsarbeit geleistet, die ich mir dadurch sparen konnte.Andernfalls hätte ich ja das Personal dort explorieren müssen, und das ging ja nicht, wie Sie wissen.
DER SPIEGEL:
weil Sie mit dem Bau der Mondbombe beschäftigt waren und deswegen keine Zeit hatten, da mal vorbeizuschauen ?
mondfahrer :
ja genau, aber nur so halb, je nach Standpunkt, kann man ja vertauschen nach Belieben und Zweck.
DER SPIEGEL:
vertauschen , was bedeutet das ?
mondfahrer :
vertauschbar ist alles in den Aussagen. Kann Ihnen ein Mathematiker erklären, warum das so ist. Sie können z.B. vertauschen, wer Explorator und wer Explorierter sein soll in dem Gutachten. Für mich liest sich das Gutachten wie ein projektiver Test, den Herr Mollath an seinen Versuchsobjekten durchführte.
DER SPIEGEL:
Sie denken, Herr Mollath hat dort das Personal auf ihren Geisteszustand untersuchen wollen ?
mondfahrer :
ich denke schon, denn es liegen ja Anhaltspunkte vor, die für ein paranoides Wahnsystem sprechen, von welchem das Klinikpersonal möglicherweise vollumfänglich erfasst war und ist. Herr Mollath hat ja ausweislich der Aussagen im Gutachten ein paar Reize gesetzt, auf die in einer Weise reagiert wurde, die den Verdacht erhärten.
DER SPIEGEL:
Reize gesetzt ? Können Sie uns da ein Beispiel nennen - was meinen Sie denn da ?
mondfahrer :
Nun, anscheinend haben Sie das Gutachen nicht gründlich gelesen oder es liegt Ihnen eine andere Version vor als mir auf dem Mond ?
DER SPIEGEL:
Die Versionen sind identisch, wir haben das überprüft, kommen Sie also zur Sache...
mondfahrer :
Also, wenn Sie ein Beispiel wollen : Das Beispiel mit der Seife. Herr Mollath bestand darauf sich mit Kernseife waschen zu wollen. Statt ihm einfach ein Stück Kernseife in die Hand zu drücken , damit er nicht stinkt, beharren die Explorierten darauf ihm die Seife solange zu verweigern bis er stinkt und damit bei den Mitgefangenen Unmut erzeugt. Finden Sie das normal ?
DER SPIEGEL:
das ist uns jetzt nicht aktuell erinnerlich, können Sie das belegen, ein Zitat vielleicht ?
mondfahrer :
selbstverständlich, auf http://www.strate.net ist z.B. folgender Text aus dem Gutachten veröffentlicht worden :
Der Angeklagte forderte weiter sehr haftend und fixiert Kernseife und hätte sich nicht darauf eingelassen,
einen anderen Hygieneartikel zur Körperreinigung zu nutzen.Auch konfrontiert damit, dass sich die Mitpatienten
über ihn beschweren würden, da er unangenehm rieche..hätte der Angeklagte erklärt. ihm sei das egal.
DER SPIEGEL:
na hören Sie mal , wenn es dem Angeklagten egal ist, ob er stinkt und die Patienten sich beschweren, finden Sie das normal, mondfahrer ?
mondfahrer :
natürlich war das dort normal. Er hat sich an die anderen angepasst, denn die Mehrheit wollte ja, dass er stinkt, sonst hätten sie ihm einfach ein Stück Kernseife überlassen um den Gestank beseitigen zu können.Und Mollath hatte ja bei der durch ihn durchgeführten Exploration das Problem, dass das auch irgendwie dokumentiert werden musste. Hätte er die Exploration selbst dokumentiert, wäre das Ergebnis natürlich entsorgt worden. Also war klar, was er zu tun hatte : Er musste es Dr.Leipiger schmackhaft machen, im Wege der Teilnahme am projekitven Test in freier Willensentschliessung Herrn Dr.Leipziger die abnormen Verhaltensweisen des Personals und Dr. Leipzigers selbst dokumentieren zu lassen. Auf http://www.strate.net können Sie selbst nachlesen, was dabei herausgekommen ist. Es wurde umfangreich dokumentiert, dass Dr. Leipziger und das Personal dort ein paranoides Gedankensystem entwickelt haben.
DER SPIEGEL:
ein paranoides Gedankensystem entwickelt ? Gab es denn Geschädigte des Systems ?
mondfahrer :
(lacht) das fragen Sie noch, ob es Geschädigte gab ? Alle , die den Gestank ertragen mussten - die Explorierten haben es ja selbst zugegeben - sind Geschädigte. Man muss schon paranoid sein, um einem Gast, der sich erkennbar wie ein stinknormaler investigativer Journalist benimmt, für verrückt zu halten und ihm die Seife zu verweigern, nur damit er stinkt und man das später verwenden kann um ihn für paranoid zu erklären...
DER SPIEGEL:
ist das nicht ein bisschen dünn, an sowas gleich ein paranoides Gedankensystem festzumachen ? Nur weil sich das Personal weigert einem Gast ein Stück Seife in die Hand zu drücken ?
mondfahrer :
nein , überhaupt nicht dünn. Es kam ja diese Hartnäckigkeit und Verbohrtheit hinzu, keinerlei Selbstzweifel des Personals an sich, trotz des Gestanks und trotz der zahlreichen weiteren Hinweise, dass es sich bei dem Gast um einen begabten investigativen Journalisten handeln musste.
DER SPIEGEL:
zahlreiche Hinweise ? Welche konkret ?
mondfahrer :
das ganze Gutachten ist doch gespickt voll damit. Ein Zirkelschluss nach dem anderen. Dass der Gast barfuß herumläuft usw. , dann die Beobachtung, dass der Gast dazu neigt das Personal zu vergackeiern durch entsprechende doppelzüngige Bemerkungen, bei denen es sich um Animationsäusserungen handelt um das Personal weiter explorieren zu können. Fast jeder Idiot mit Abitur hätte das gemerkt. Fragen Sie mal bei der Titanic-Redaktion nach, ob sie ein paranoides Gedankensystem entwickelt hat und denkt, Petrus ist abgesoffen und kommt oben tropfnaß beim lieben Gott an und der liebe Gott ist Dr. Leipziger persönlich .
DER SPIEGEL:
nun gut, wir haben verstanden, kommen wir zu Ihrer Prognose.
Sie kündigten eine Prognose an. Was wird morgen passieren ?
mondfahrer :
da haben Sie mich missverstanden. Ich kann Ihnen nicht sagen, was bei dem Urteil herauskommt, ausser, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Freispruch sein wird. Das Gegenteil wäre der Bevölkerung kaum zumutbar.
DER SPIEGEL:
Sie zweifeln aber an einem Freispruch erster Klasse und halten sogar schlimmeres als einen Freispruch zweiter
Klasse für machbar, sagten Sie in unserem Vorgespräch. Können Sie das erläutern ?
mondfahrer :
denkbar ist alles. Es hängt von den Interessen des Gerichts ab, was passiert, da jede mögliche Version schlüssig begründbar ist.Diverse Kombinationen sind theoretisch denkbar, beweisbar dürfte nichts sein. Es wurde ja darauf verzichtet alle Aufklärungsmöglichkeiten zu nutzen , die möglicherweise zu einem sicheren Ergebnis hätten führen können.
DER SPIEGEL:
Sie wollen sagen, man hat ein unsicheres Ergebnis in Kauf genommen ?
mondfahrer :
ich denke schon.
DER SPIEGEL:
Sie denken, das Gericht hätte den Beweisanträgen Mollaths folgen müssen und dann wäre das, was Herr Mollath die Wahrheit nennt herausgekommen ? Was hat Herr Dr. Strate falsch gemacht ?
mondfahrer :
Also erst mal eine Antwort auf Ihre zweite Frage : falsch gemacht hat Dr. Strate gar nichts. Die Verteidigung war makellos. Herr Mollath sieht das in einem anderen Licht, aber das ist eher nebensächlich was die Frage der makellosen Verteidigung betrifft. Es war klar, dass das Gericht den Anregungen Mollaths niemals gefolgt wäre, selbst dann nicht, wenn Verteidiger Dr. Strate sie in Anträge verpackt hätte.
DER SPIEGEL:
verstehen wir zwr nicht, aber machen Sie mal weiter.
mondfahrer :
Mir persönlich passte es so wie es gelaufen ist, völlig in den Kram. Herr Mollath hat dadurch, dass er sich selber nochmal zu Wort meldete, eine Information gegeben, die ich sonst nicht erhalten hätte, denn ich war ja nicht dort im Gerichtssaal.
DER SPIEGEL:
was war das ?
mondfahrer :
das kann ich ihnen jetzt nicht konkret sagen, nur , dass das, was später sein Verteidiger darüber veröffentlichte etwas mit der gelöschten Seite seiner Ex zu tun hat.
DER SPIEGEL:
Sie sprechen in Rätseln
mondfahrer :
Für Sie sind es Rätsel , aber nicht für alle Leser, die später dem virtuellen Raum einen Besuch abstatten werden um das Interview zu lesen. Vor einigen Monaten hat Zahnarzt Braun von uns eine Information bekommen, die für Herrn Mollath von grossem Interesse werden wird. Wir wussten aber damals nicht genau, ob er diese Information wird verwerten können und ob seine Internet-Kenntnisse ausreichend sind. Schliesslich war er ja abgeschottet und weiss bisher nur wenig was während seiner Abwesenheit im Internet passiert ist in Sachen Schwarzgeldverschiebungen.
DER SPIEGEL:
Sie wollen sagen, Sie beziehen sich auf den Parallelfall, von dem Sie uns im Vorgespräch berichtet haben, wovon er ja in seiner Zelle nichts wissen konnte.
mondfahrer :
ja, genau. Es war ja völlig unmöglich ihn darüber zu informieren, da es ja unmöglich war mit ihm Kontakt aufzunehmen in der Weise wie ich das sonst mit normalern Bürgern realisiere, von denen ich mir Unterstützung verspreche. Es wäre alles mitgelesen worden und vermutlich vernichtet worden bevor Herr Mollath auch nur ein Sterbenswort davon erfahren hätte.
DER SPIEGEL:
Sie nehmen Kontakt auf ? Wie machen Sie das denn üblicherweise ?
mondfahrer :
leider habe ich keine paranoiden Fähigkeiten, die Möglichkeit per Gedankenübertragung Kontakt mit anderen Bürgern zu haben, verschliesst sich mir daher.Die Kontaktaufnahme erfolgt üblicherweise durch Absendung anonymisierter Post , wenn ich eine Adresse habe, wo der Adressat sie entgegennehmen kann ohne dass sie zuvor kassiert wird oder nach dem Öffnen mitgelesen wird von unerwünschten Dritten.
DER SPIEGEL:
unerwünschte Dritte ? Wer ist das ?
mondfahrer :
das können z.B. korrupte Staatsdiener sein, die dazwischenfunken wollen, wenn man beabsichtigt etwas an die große Glocke zu hängen.
DER SPIEGEL:
an die große Glocke hängen, was ?
mondfahrer :
naja, ich kann ja leider nicht selbst Anzeige erstatten, also muss das jemand sein, der Zugang zur großen Glocke hat und bereits Erfahrung mit Enthüllungen von Schwarzgeldverschiebungen vorweisen kann.
DER SPIEGEL:
Schwarzgeldverschiebungen ? Schon wieder ? Hatten wir nicht darüber berichtet, dass kein Schwarzgeld nachgewiesen werden konnte ?
mondfahrer :
mag sein, dass Herr Mollath seine Schwarzgeldbehauptung nicht beweisen konnte und möglicherweise auch nie beweisen wird. Es gibt aber das Schwarzgeld und auch die Schwarzgeldverschiebungen. Nur konnte ich das nicht anzeigen.Es muss eine andere Person tun, und sie darf mich nicht kennen.
DER SPIEGEL:
Herr Mollath soll wieder Schwarzgeldverschiebungen behaupten und sie anzeigen ? Für Sie ? Warum machen Sie das nicht selbst ?
mondfahrer :
das ist alles lang und breit im Internet erklärt worden, warum ich das nicht selbst kann. Würde ich selbst Anzeige erstatten, würden dadurch andere Bürger gefährdet, weil ...
DER SPIEGEL:
die Strafverfolgungsbehörden zu doof oder zu korrupt sind um die Bürger zu schützen ?
mondfahrer :
zu dieser Frage möchte ich mich jetzt nicht äussern, ich habe meine Gründe.
DER SPIEGEL:
Glauben Sie denn, dass Herr Mollath sich darauf einlassen wird ?
mondfahrer :
es geht ja nicht nur um eine Anzeige wegen Schwarzgeldverschiebungen. Die Hauptsache ist ja was ganz anderes. Schwarzgeldverschiebungen gehen mir in der Regel am Arsch vorbei, auch wenn es Milliarden sind.
Geld hat für mich nur einen untergeordneten Wert. Menschenleben sind mir wichtiger als Geld.
DER SPIEGEL:
was ist denn dann das, was Sie die Hauptsache nennen ? Was soll Herr Mollath an die große Glocke hängen ?
mondfahrer :
es geht um den Wahnsinnigen, der sich Autobahn, Immernochnixneues usw. nennt. Er hat ein paranoides Wahnsystem entwickelt und Bürger durch seinen Wahn in Lebensgefahr gebracht. Aber statt ihn einzusperren in die Zelle, die durch die Entlassung Herrn Mollaths freigeworden ist, hat ihn der Staat gewähren lassen , nachdem dieser Mann bestimmten Amtsträgern Informationen lieferte, die ihnen wohl schmeckten. Wie gefährlich der Mann, der sich Autobahn nennt, ist, war und ist diesen deutschen Amtsträgern völlig egal.
DER SPIEGEL:
wir sollten das Gespräch jetzt nicht fortsetzen. mondfahrer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.