von MARS » Fr 20. Jun 2014, 12:58
Mondfahrer !
bin schon wieder zurück und kann weitermachen, denn wir haben ja noch viel vor uns, auch wenn Du jetzt noch nicht hier bist !
Um den Suchplan zu erklären, den wir damals zusammen mit dem Äffchen schmiedeten, muss ich zunächst noch etwas anderes erklären, was die Sensoren des Äffchens betrifft, mit welchen es Deine besondere Strahlung empfing.
Die Wirkungen waren wie gesagt sehr stark, und weder wir noch das Äffchen hatten mit einer so intensiven Wirkung Deiner Strahlung gerechnet. Sie war so stark, dass das Äffchen zunächst wie gelähmt war und den Atem anhielt. Es zeigte sich schnell, dass die biologische Wirkung Deiner Strahlung auf den Körper des Äffchens so stark war, dass später , nachdem sie wegen Deiner Abwesenheit fehlte, starke Entzugserscheinungen auftraten, welche dazu führten, dass die weiteren Suchaktivitäten des Äffchens erheblich erschwert waren. Und so sann das Äffchen natürlich darüber nach, wie es weitere Pannen beim nächsten Treffen mit Dir - zu dem es dann nie mehr kam ...- würde vermeiden können unter Einsatz von Technik und Sachverstand.
Wir haben zusammen mit dem Äffchen damals das Problem analysiert und sind dabei wissenschaftlich vorgegangen, so dass ich, damit Du es Dir besser vorstellen kannst, mal so ungefähr erkläre, wie der Gedankengang erfolgte, und wie wir zu dem Ergebnis kamen, dass wir eine Art Bombe benötigen um das Problem, vor allem das Problem mit den Stalkern, lösen zu können :
Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Überlegungen auf dem Mars war, dass uns sehr schnell klar war, dass es zu dieser Zeit keine wirklich sicher funktionierenden Nachrichtensysteme gab, die man damals hätte nutzen können für eine Suche im Rahmen des sehr speziellen Problems speziell mit Deiner Person. Es gab kein Internet und kein Google und im Wesentlichen nur die Möglichkeit entweder mit Zeitungsanzeigen oder über das Radio etwas zu versuchen - wobei der Erfolg sehr stark vom Zufall abhängig gewesen wäre - oder Detektive zu bezahlen ( was auch geschah), oder eine eigene Suchmethode zu erfinden.
Es wurden damals alle Methoden, die zur Verfügung standen , durchprobiert, wobei allerdings die Versuche mit Hilfe eines Detektivs weiterzukommen, schnell eingestellt werden mussten, denn dafür fehlte das Geld und ausserdem weiss man bei einem Detektiv nie, ob er das Problem nicht verschlimmert um zu kassieren und dann immer zu sagen "hat leider wieder nicht geklappt".
Was das Radio betrifft, so wurde da ein Versuch unternommen, da es damals einen sehr freundlichen Moderator in einer Sendung, die sich "pop nach acht" nannte, gab, der sich bereit erklärte eine Meldung durchzugeben - leider hat sie Dich aber nicht erreicht.
Mit der Zeitung wurde auch etwas versucht und vor allem gesucht, ob Du vielleicht selbst auch suchst und eine Anzeige aufgibst oder ähnliches. Wir fanden auch eine Spur, die auch verfolgt wurde, wozu ich jetzt aber noch nichts weiter mitteilen will, weil das auch etwas mit den Spinnern und Spannern zu tun hat.
Kommen wir nun zu dem Plan, eine eigene Suchmethode zu erfinden :
Wir überlegten uns auf dem Mars, wo eigentlich das Problem liegt, und dass man aus der Wissenschaft weiss, dass zwar alle möglichen Spinner und Spanner sich gegenseitig ohne große Probleme finden, wenn sie nach sich suchen, dass aber Menschen, die eigentlich ja "intelligent" sein sollen, das manchmal nicht gelingt, und zwar manchmal ausgerechnet dann nicht, wenn es besonders wichtig ist.
Was besitzen Spinner und Spanner, um es zu schaffen, und was besaßen ein Äffchen und ein Mondfahrer nicht, was man also künstlich beschaffen müsste um das Problem zu lösen ?
Die Antwort, die uns schliesslich einfiel war die folgende :
Spinner und Spanner finden sich in Wirklichkeit nicht zufällig, obwohl sie eigentlich ansonsten nicht besonders intelligente Lebewesen sind , sondern sie schicken sich gegenseitig hochselektive fast unsichtbare molekulare Bomben, welche intelligente Menschen in ihren Körpern allerdings nicht synthetisieren können um sich zu finden. Im Gegensatz dazu verfügen Spinner und Spanner über solche Bomben und über extrem empfindliche Antennen, und diese empfangen die Informationsbomben-Splitter, die von winzigen biologischen Splitter-Bomben in den Körpern der Tiere in den Kosmos geschossen werden, wo sie sich in alle Richtungen verteilen und schliesslich als eine Art molekulare Strahlung die Antennen des gesuchten Spinners oder Spanners erreichen.
Das erste Tier , bei dem festgestellt wurde, dass es solche Fähigkeiten besitzt, war ein Spinner aus China, und man nannte ihn BOMByx mori, wahrscheinlich, weil es eben kleine Bomben sind, welche diese Tiere erzeugen.
Man wusste lange Zeit nicht, wie diese Tiere sich finden, über riesige Entfernungen hinweg, und es wurden hunderttausende Spinner im MPI in Martinsried mit Maulbeerlaub gefüttert und später umgebracht und ihre Substanze analysiert um herauszubekommen, wie diese Tiere es anstellen sich zu finden. Schliesslich fand man es heraus und konnte sogar im Labor solche Bomben synthetisieren.
Der Plan, den das Äffchen nun fasste - das Buch "das Parfüm" war zu dieser Zeit noch nicht auf dem Markt - war nun, sich Seidenspinner zu kaufen, diese zu züchten und diese Moleküle herzustellen . Die Moleküle wollte das Äffchen in einem organischen Lösungsmittel auflösen und mit einer Spritze, wie man sie sich in Apotheken kaufen kann beim nächsten Mal, wenn Du Mondfahrer wieder am Landplatz sein würdest in einem dünnen Strahl aus einer gewissen Entfernung auf Deinen strahlenden Körper sprühen, ohne dass es jemand gemerkt hätte. Drohnen hätte man dann nicht gebraucht , denn solche Molekularbomben sind viel sicherer als Drohnen , ihre Sicherheit ist in der Natur erprobt, seit es Spinner und Spanner gibt, und Spinnter und Spanner lassen sich auch meist nicht täuschen durch irgendetwas sondern sind eigentlich immer ziemlich doof. Wäre beim nächsten Treffen mit dem Äffchen wieder eine Panne passiert, dann hätte Dich das Äffchen finden können. Die Spinner hätten Deine molekulare Spur verfolgen können und das Äffchen hätte dadurch herausgefunden, wo Du wohnst und Dich besucht.
Nun hatte allerdings das Äffchen ein Problem : es musste sich entscheiden, ob es besser wäre, weiter immer wieder zum Landeplatz zu fahren und dort nach Dir zu suchen oder lieber die Moleküle herzustellen.
Wir wissen bis heute nicht, ob es besser gewesen wäre, wenn das Äffchen nicht versucht hätte diese Moleküle herzustellen und statt dessen wieder zum Landeplatz gefahren wäre, was es später auch immer wieder gemacht hat, nachdem die Sache mit den Molekülen abgeschlossen war, aber wie gesagt, Du warst dann später nicht mehr dort und wir wissen bis heute nicht, warum Du verschwunden bist und dort nie mehr warst, wenn das Äffchen dort suchte.
Das Äffchen suchte immer wieder, aber irgendwann kam dann ein Punkt, ab dem das Äffchen diese Suche nicht mehr durchführen konnte, weil die Stalker sein Leben so beeinflussten, dass es nicht mehr möglich war weiterzusuchen auf diese Art. Das Äffchen war auch sehr traurig darüber, dass Du vielleicht, ohne zu wissen, dass das Äffchen sich mit der Herstellung von Molekülen beschäftigte, dort warst und vergeblich gewartet hast . Das Äffchen hoffte aus Gründen, die ich hier nicht öffentlich schreiben möchte, dass Du auf die Zuverlässigkeit des Äffchens setzt und Dir sagst : irgendwann wird das Äffchen hier schon wieder auftauchen.
Es war damals leider so, dass wir damals dem Äffchen nicht helfen konnten bei der Herstellung der Molekularbombe, d.h. das Äffchen musste das selbst versuchen, da man diese Substanzen nicht kaufen konnte.
Wie Du nun erkennen kannst, lag es also nicht daran, dass das Äffchen etwa nicht so zuverlässig gewesen wäre, wie Du es eingeschätzt hattest, sondern es war einfach ein Unglück, welches dazu führte, dass das Äffchen Dich trotz größter Anstrengungen nicht mehr finden konnte.
Welche Anstrengungen in der Folgezeit unternommen wurden , darüber wird noch ausführlich berichtet werden, und wir selber haben inwischen auch mit dem Äffchen ein auf der Hand liegendes Problem :
Wir können uns nämlich in keiner Weise erklären, warum das Äffchen nie aufgab und immer noch eine Hoffnung hatte, Dich irgendwann doch noch zu finden.
Es muss etwas ganz Ungewöhnliches an Deiner Strahlung sein und an der Art, wie das Äffchen diese Strahlung empfing und was es dabei empfand, um solche Energien freizusetzen, wie es das Äffchen tat.
Wir vom Mars würden gerne wissen, was das Ungewöhnliche an dieser Strahlung ist, denn die meisten oder wahrscheinlich sogar alle anderen Menschen hätten sicher irgendwann die Suche aufgegeben und Dich einfach "ausgetauscht".
Wir fragen uns nun , Mondfahrer : Was ist so ungewöhnlich an Dir und Deiner Strahlung, dass Du beim Äffchen eine derartige Wirkung erzielen konntest ?
Kannst Du uns das erklären ?
MARS